LS015 Der Sender bin ich

Eigene Senderstrukturen als Disruption der Medienlandschaft

Philip Banse ist, wie man so schön sagt, Podcaster der ersten Stunde und ging mit seinem Projekt Küchenradio schon Anfang 2005 ans Netz. Jetzt erregt er gemeinsam mit Kollegen Aufmerksamkeit durch eine neue Idee, auf Basis eines Genossenschaftsmodells eine Infrastruktur für eine neue Sendeinfrastruktur in Berlin zu schaffen. Wir sprechen über seine (und gemeinsame) Aktivitäten der letzten zehn Jahre in der Podcast-Landschaft und über Erkenntnisse aus der (journalistischen) Arbeit mit und für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
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Tim Pritlove
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Philip Banse
[shownotes id="lg"]

8 Gedanken zu „LS015 Der Sender bin ich

  1. Um die (Radio-) funktechnische Seite abzudecken sei mir erlaubt auf das Projekt OpenDigitalRadio.org hinzuweisen. Die Leute haben auf dem #31c3 eine OS Software vorgestellt, mit der man – zusammen mit der richtigen Hardware – einen eigenen DAB/DAB+ Sender bauen kann. Als Kosten wurden so rund 4000 – 5000 Euro angegeben.

    Das ist ein weiterer Schritt in die Richtung Demokratisierung des Rundfunks, denn mit ein oder zwei solcher Sender lässt sich durchaus eine Stadt oder ein Campus versorgen. Das Attraktive an der Technik ist, das da nicht nur ein Audio- Kanal übertragen werden kann, sondern gleich mehrere.

  2. Hallo,

    Danke für das interessante Gespräch!

    Dazu habe ich noch ein Anliegen. Tim, du hast erzählt, dass Du zu Anfang deiner Podcastzeit (vor laanger Zeit) viele amerikanische Podcasts gehört hast. Sind dir welche geblieben die du heute noch hörst und die du empfehlen kannst?

    Oder an alle: Wer kann mir amerikanische Audiopodcasts empfehlen? Ich suche mehr Gesprächssendungen, Dokumentationen, also weniger Musik, mehr „laberpodcast“. Themen: Netzpolitisch, crypto, IT, aber auch gerne andere Themen, lustig, ernst…

    Oder kennt ihr eine Webseite auf der ein paar interessante Audiopodcasts aufgelistet sind? Natürlich habe ich schon selber gesucht, aber es gibt so viele, so dass mir Empfehlungen weiterhelfen würden.

  3. Hallo, ich fand das Gespräch sehr aufschlußreich.
    Ihr erwähntet einen Podcast zum Thema CAE.
    Wofür stand das CAE und wenn es Computer Aided Engineering war, wo finde ich diesen?

    Danke und Grüße

  4. Nette Idee mit „Der Sender“.
    Allerdings nicht gerad neu das Konzept. In dem Freien Radio Dreyeckland, indem ich auch drei Podcasts produziere gibt es das seit ~30 Jahre.
    Okay wir sind keine eingetragene Genossenschaft aber vom Prinzip her steckt die selbe Ideologie hinter dem Freundeskreis e.V. und der Sende-GmbH.

    Bin gespannt wie „Der Sender“ anläuft.

    • Die Idee hinter „Der Sender“ ist wirklich nicht neu, aber man darf ja mal die Werbetrommel rühren.

      Es war übrigens das erste Mal, dass ich eingeschaltet habe. Der Lautsprecher ist glaube ich nichts für mich, da mir zu viel um den heißen Brei geredet wird und mir die Gespräche und Moderation zu lahm waren. Nicht mein Fall halt, aber eine zufriedene Zielgruppe ist ja schon vorhanden. Ich wollte nur ein wenig Feedback geben.

  5. Mir ist beim erneuten Hören hier etwas aufgefallen und hat mich ein bisschen zum Nachdenken angeregt.

    (55:33)
    Philip: „Wir werden auch jetzt nicht: ‚Nur Abonnenten kriegen jetzt diese Version des Audios‘ oder irgendwie sowas“

    (ca. 1:02:15)
    Philip zur 5x Werbung zwischendrin: „Das nervt. […] Das nervt und das wollen wir nicht, werden wir nicht machen, das kann ich glaub ich sagen.“

    Im „Lage der Nation“-Podcast gibt es inzwischen beides. Gut, „Werbung zwischendrin“ nicht 5x pro Folge, sondern 1x. Aber ich höre es hier so raus, als würde auch Philip das grundsätzlich als störend empfinden.

    Das ist natürlich legitim, Philip kann ja machen was will und für richtig hält und Meinungen können sich ändern. Außerdem möchte ich mich auch nicht beschweren, dass Menschen auch mal Brot essen möchten von ihrer Arbeit. Tim hat in letzter Zeit auch öfters seichte Eigenwerbung betrieben (etwa in UKW und LNP, auch wegen des Kontowechsels) und gegen Jahresende wird man überall im Web, von der Wikipedia über netzpolitik.org etc. mit Spendenaufrufen beglückt.

    For the Record: Ich habe bisher ca. 50€/Monat gespendet, den Großteil davon aber an netzpolitik.org, EDRI, und die GFF. Ich habe es seit diesem Monat ausgesetzt weil meine Freundin arbeitslos geworden ist und ich unseren Haushalt jetzt erstmal alleine stemmen muss. No tears, das funktioniert, nur eben weniger komfortabel als vorher.

    Ich habe auch wenig Einblick in in eure Spendenzahlen und ich habe vielleicht auch eine Sendung verpasst, in der ihr mal mehr darüber erzählt habt. Netzpolitik macht regelmäßige Transparenzberichte, was als Organisation aber etwas anderes ist als für euch als (im wesentlichen) Einzelkämpfer.

    Für mich als Spender ist immer die Frage, wie viel ich geben kann und wie ich meine Mittel aufteilen soll. Alle sind immer unterfinanziert (inklusive mir selbst) und man kann nur nach Gefühl handeln. Sind jetzt 5€ an die Metaebene (höre ich persönlich wesentlich mehr als LdN) und 5€ an netzpolitik.org der richtige Betrag? Wie kann ich die Leute, die mich seit vielen, vielen Jahren mit gutem Content versorgen, angemessen dafür bespenden? Wie wirkt mein Geld auch am besten für eine gute Gesellschaft in der Zukunft (z.B. EDRI)? LdN hat jetzt einen Fixpreis von 4,99€ für ein „Abo“. Netzpolitik gibt immer an, wie viel Geld noch „fehlt“, und obwohl ich gut finde, dass sie wachsen, ist das am Ende ein fiktiver Betrag.

    Grundsätzlich bin ich da bei Tim, man gibt was man eben kann und regelmäßig ist besser als Einmalzahlungen. Werbung finde ich problematisch. Für mich zieht da gar nicht mal so stark das Argument, dass dadurch die Meinung der Podcaster beeinflusst würde, aber es holt mich aus dem Thema raus. Ich höre Podcasts zur Entspannung beim spazieren oder putzen und bekomme dabei Reklame auf die Ohren, das passt für mich nicht zusammen. Dazu kommt, dass inzwischen fast jeder Podcast mit Spendenaufrufen startet und endet, dazwischen noch hier und da Hinweise auf die Webseite und Community, und dann noch Werbung. Es fühlt sich inzwischen fast so an wie beim Fernsehen: Etwas interessanter Content zwischendurch, damit die Leute dabei bleiben, aber der wichtige Teil sind die Spendenaufrufe und die Werbung. Das hat gefühlt in den letzten 1-2 Jahren nochmal enorm angezogen und ich habe gemerkt, dass ich inzwischen auch wieder mehr Hörbücher und weniger Podcasts höre.

    Ich wollte diesen Eindruck einfach einmal teilen. Ihr denkt beide sicher viel über Finanzierungsmodelle nach und probiert aus, und da ist viel Unsicherheit drin. Spotify versucht sich einzunisten, und irgendwie sind Podcasts als Möglichkeit Geld zu verdienen aktuell stark umkämpft. Ich hoffe, dass sich auf Dauer das Modell „Content first/only“ irgendwie halten oder breiter etablieren kann.

    P.S.: Die Shownotes werden für diese Episode hier nicht angezeigt, sondern nur ein Placeholder ( [shownotes id=“lg“])

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