LS014 Podcasts und Radio

Kreative Formate für Podcasts und das Verhältnis des Radios zum Internet

Christian Grasse ist Podcaster aber auch freier Radiojournalist. Wir unterhalten uns über das Verhältnis der etablierten Radiolandschaft und der immer noch jungen, aufstrebenden Podcastgemeinde. Wir diskutieren über neue Podcastformate (unter anderem sein neuen Feature-Podcast Systemfehler), Podcastnetzwerke, Finanzierungsmodelle (Werbung, Sponsoring, Auftragsarbeiten und Spenden) und wie das Radio und Podcasts voneinander lernen und miteinander kooperieren könnten und sollten.
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Tim Pritlove
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Christian Grasse
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6 Gedanken zu „LS014 Podcasts und Radio

  1. Sollte es zu einem weiteren Gespräch kommen wäre es vielleicht ganz spannend, sich einmal den Reboot von Dradio Wissen ein wenig anzuschauen. Was Webseite, Podcast-Feeds und sowas angeht finde ich das sehr groß, qualitativ bin ich allerdings immer mehr frustriert, weil wohl eine Neudefinition der Kernhörerschaft stattgefunden hat und dadurch beispielsweise die einst tolle Redaktionskonferenz mittlerweile meist weichgespült und unambitioniert wirkt.

  2. Ich versuche mit dem Funkenstrahlen Podcast ab und zu auch featureartige Beiträge zu bauen. Ich bin da aber zugegeben recht unerfahren und experimentiere noch. Ist ja auch extrem viel Aufwand immer. Aber es macht mir sehr viel Spaß, weil das dann so ein bisschen Hörspielcharakter bekommt.

    Daher meine Frage an Christian: Wo kann man denn „fürs Hören schreiben“ und „Beiträge bauen“ lernen? Geht das nur via Ausbildung? Könnte man da nicht mal einen Podcast / Tutorial zu machen?

    • Man muss nicht unbedingt eine Ausbildung machen. Gerade im Radiobereich (sowie generell in den Medien) gibt es ja auch viele Autoren, die als Quereinsteiger angefangen haben, ohne klassische journalistische Ausbildung. Letztendlich kann man alles selbst lernen. Im Netz gibt es zu allem Anleitungen, wenn man danach sucht. Trotzdem wären entsprechende Workshops sicherlich hilfreich, weil man so komprimierter lernt und mehr hängenbleibt, da man in Workshops meistens an konkreten Projekten arbeitet. Und ja, das Wissen könnte man bestimmt auch auch via Podcast oder Tutorial vermitteln. Aber es geht in erster Linie auch darum das gelernte regelmäßig anzuwenden. Erst dadurch findet man seine eigene Sprache, seinen eigenen Stil, den man dann abrufen kann. Und genau das kostet viel Zeit. Wie mit jeder neuen Fähigkeit, die man erlernt. Workshops werden z.B. von Journalistenschulen angeboten, einige Landesmedienanstalten koordinieren ebenfalls Workshops (z.B. gibt’s in NRW über die LfM den so genannten Radiopass), auch in Offenen Kanälen kann man sowas lernen.

    • Das mit dem Aufwand sehe ich auch so.
      Tim und Christian haben ja anfangs über die Professionalisierung der Podcasts in den USA gesprochen, und eben auch über deren Spenden-, Werbe- bzw. Finanzierungsmodelle. Davon sind 99,8% Podcasts im deutschsprachigen Raum Lichtjahre entfernt.
      Insofern müsste ich ALG oder ein dickes Erbe beziehen, dass ich einen „gebauten“ Podcast produzieren könnte.
      Ins unserem Podcast bereiten wir wissenschaftliche Themen vor und präsentieren sie. Das schluckt viel Zeit, sicherlich fast so viel wie gebaute Themen. Neben Interviews, die nur wenig Eigenleistung sind und Magazin-/Feature-Formaten, die nur Eigenleistung sind, wären wohl wissenschaftliche Podcasts, es gibt eigentlich gar nicht viele ohne Interviews, ein weiteres Format welches Beachtung verdiente.
      Kurzum: Features und gebaute Beiträge sind eine gute Forderung, die auch auf einem Podlove-Treffen mal diskutiert werden sollte. Aber ohne Geld keine inhaltliche Qualität. Und ja, Christian, je besser die Technik, desto gleich der Inhalt.

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